Von anhaltenden Routinen und reaktionslosen Orgasmen
Von bizarren Vorlieben, stoischen Seesternen und dem alltäglichen Wahnsinn: Ich bin Helena Aurora, Independent Escort und Domina aus Hamburg. Täglich erlebe ich die kuriosesten Geschichten und treffe auf die spannendsten Menschen aus allen Gesellschaftsschichten. Du möchtest einen authentischen Blick hinter die Fassade des ältesten Gewerbes der Welt werfen?
Dann freu dich auf meinen heutigen Beitrag: Der stoische Seestern - von anhaltenden Routinen und reaktionslosen Orgasmen

Die Gäste einer Domina
Lust und Erregung sind faszinierende Emotionen. Lässt man sich voll und ganz auf sie ein, können sie den ganzen Körper in Besitz nehmen – manchmal sogar so intensiv, dass man sich im Nachhinein kaum noch an bestimmte Reaktionen oder Gespräche erinnern kann.
Manch einer brüllt, stöhnt, weint oder lacht während meiner Sessions. Andere verfallen dem unkontrollierbaren Drang nach Bewegung. Unter dem Einfluss von Adrenalin entfaltet sich eine Kraft, die schwer zu bändigen ist: Sie strampeln, zucken, greifen und winden sich so heftig, dass selbst die stabilsten Fesseln zu zerreißen drohen.
Doch dann gibt es noch die Seesterne. Stoisch liegen sie vor dir, den Blick starr gen Decke gerichtet – als stünde der Henker bereits in den Startlöchern, pünktlich zum Schlag ihrer letzten Stunde. Sie ergeben sich dir, kaum in der Lage, ein Wort zu äußern, aber bereit für die verdorbensten und schmerzhaftesten Spiele. Ein leichtes Seufzen oder Brummen ist da das Höchste der Gefühle. Manche schließen sogar für die gesamte Dauer der Session die Augen – was dem Ganzen einen Hauch von Nekrophilie verleiht.
Doch wie geht man mit einem Session-Gast um, der sich zwar freiwillig und hingebungsvoll präsentiert, jedoch kaum oder gar kein körperliches oder verbales Feedback gibt? In solchen Fällen beschränkt man sich auf die im Vorfeld vereinbarten Bereiche, achtet selbstverständlich auf Tabus bzw. Codewords und fragt regelmäßig nach dem Befinden – so zumindest die Theorie. In der Praxis kann solch ein Gast leicht zur Verzweiflung führen, vor allem wenn die Wünsche überschaubar sind und die gemeinsame Spielzeit lang.
Der Nachbar von nebenan (steht auf Füße)
Einer meiner „stoischen Seesterne“ ist Jens*. Gepflegt, ruhig und ein wenig schüchtern – der nette Nachbar von nebenan, der seinen Rasen regelmäßig mäht, seine Rechnungen pünktlich bezahlt und auch sonst nie negativ auffällt. Jens erscheint stets pünktlich, gekleidet in ein makellos gebügeltes Hemd, sportliche Jeans und Sneaker. Wie ein Auto nach der Pollensaison würde er sich vor jedem Date vermutlich noch einmal grundreinigen lassen, wenn er es könnte.
Im Grunde ist das aber besser, als jene „Pipi-Fisch-Vorhaut-Fraktion“, die Sauberkeit nie wirklich verinnerlicht hat. Denn wer sich nicht regelmäßig und gründlich wäscht, beschenkt uns Damen – im wahrsten Sinne des Wortes – mit einem intensiven Eau de Toilette, das sich wie der Geruch von Zwiebeln tief in die Haut einbrennt.
Doch zurück zu Jens: Als einen meiner Stammgäste kenne ich mittlerweile seine „Knöpfe“ und weiß genau, wie ich sie zu drücken habe. Bereits das Massieren meiner bestrumpften und frisch pedikürten Füße lässt die wohlige Erregung in seinem Körper aufsteigen. Seine Augen beginnen zu leuchten, bis er sie irgendwann genüsslich schließt, um sich sodann nur noch von meiner Stimme anleiten zu lassen.

Fußerotik und -verehrung
Das Streicheln, Liebkosen und Lutschen meiner Zehen bereitet Jens solch eine Freude, dass ich allein damit die komplette Sessionzeit füllen könnte. Schon nach wenigen Minuten beginnt die Spitze seines voll erigierten Schwanzes zart im gedämpften Licht zu glänzen. Bei Gästen wie Jens ist jedoch Vorsicht geboten: Diese Lusttropfen verteilt er – einer Schneckenspur gleich – gerne im gesamten Raum. Nicht selten hat mich dieser "Umstand" beinahe aus den High Heels gehauen.
Ein weiterer seiner Kinks ist das Fixieren. Egal, ob im Stehen, Sitzen oder Liegen – es erregt ihn unsagbar, mir vollständig ausgeliefert zu sein und sich nicht mehr wehren zu können. Verständlich: Man gibt die Kontrolle über den eigenen Körper vollständig ab, wird zum Spielzeug einer schönen, lüsternen Frau und kann sich dabei vollkommen fallen lassen. Es erinnert ein wenig an eine intensive Thai-Yoga-Massage: Man ist (fast) nackt, weiß nicht, was als Nächstes geschieht, manchmal ist es schmerzhaft – doch am Ende geht man tiefenentspannt nach Hause.
Manche mögen´s routiniert
Auf der anderen Seite stehe ich vor der Herausforderung, jede Session abwechslungsreich zu gestalten und stets neue Ideen sowie Spiele zu entwickeln. Man möchte seinen Gästen schließlich etwas bieten. Das teure Spielzeug und die noch teurere Garderobe sind oftmals nur schmückendes Beiwerk.
Gäste wie Jens sind erstaunlicherweise aber mit Routinen besonders glücklich. Und da man das Rad nicht neu erfinden kann, folgt unsere Session immer demselben Muster: Fußverehrung und Massage, Fesselungen in verschiedenen Positionen, Verbalerotik und Abspritzen. Seinen Schwanz massiere ich dabei mit extra viel Gleitgel oder Öl- darauf steht er besonders. Das schmatzende Geräusch meiner massierenden Hände an seinem besten Stück, dazu noch ein oder zwei Füße im Gesicht (ich sitze dabei zwischen seinen Beinen), eine vulgäre Erotikgeschichte dazu und Jens ergießt sich schnell und reaktionslos über meine Hände.
Seit über einem Jahr zählt Jens zu meinen Stammgästen. Noch immer schreibt er mir nach jeder Session eine lange Nachricht: Er schwärmt, wie glücklich und dankbar er für unsere gemeinsame Zeit sei, wie wohl er sich mit mir fühle und, dass er sich nur mit mir richtig fallen lassen könne.
Ich fühle mich nach seinen Nachrichten stets geschmeichelt und bin sehr dankbar für seine Worte. Eine gewisse Verwunderung kann ich jedoch nach wie vor nicht leugnen.
*Name aus Diskretionsgründen geändert.
Comments